Freitag, 10. Mai 2013

Tack-tische Herausforderungen! (Donnerstag)


Wir haben neue Motivationsmethoden erfunden, um das Warten auf den Wind lustiger zu gestalten. Und ganz gegen die übliche seglerische Manier hat es nichts mit Biertrinken zu tun. Gute Musik, typische Bewegungungen, die an Bord ausgeführt werden (so wie Luftgitarre) im Takt zur Musik - also Leinenziehen, Kurbeln, übers Boot hechten - aber bitte immer im Takt bleiben.

 

Perspektivenwechsel: mal die Segel hochklettern!

Dann der erste Start - Dreieckskurs. Bis jetzt haben wir uns ja eher auf eine konservative Starttaktik verlassen. Heute machen wirs aber komplett anders: Unsere Badewanne früh genug in Schwung bringen - rein ins Getümmel und mit den ersten Booten über die Linie - juhuu es hat geklappt! Dass die Boote mit dem besseren Rating (schnellere Bauart), nach zwei Minuten auf und davon sind stört uns nicht - wir freuen uns über den gelungenen Start - auch Badewannen können rasen - mit Stil.

 
Erste Wende, alles super, dann ein Überläufer auf der Winsch (Leine verwuzelt sich mit viel Kraftumlenkung). Einzige schnelle Lösung: Das Messer wird gezückt und die Leine gekappt!!

Die Tagesopfer: Schot (=Leine) und Klappe

Dieses Manöver lässt uns trotz unseres fast profihaften Startes um Längen zurückfallen. Wir sind dennoch gut dabei und geben alles. Aber es geht weiter recht turbulent an Bord zu: Nach dem Erreichen der ersten Boje rauscht beim Gennaker setzen die Tackline aus. Für Laien kann dieses Manöver einfach und simpel mit einem Fallschirm verglichen werden, bei welchem ein paar Seile durchgeschnitten werden.

Ganz so dramatisch war unsere Situation nicht.
Auch unsere Gegner hatten mit Problemen zu kämpfen...


Die Situation an Bord ist kaum in Worte zu fassen. Veronika gibt Anweisungen an die jeweiligen Crewmitglieder. Alles muss sehr schnell erfolgen. Michi ist gedanklich schon so weit, sich an eine Boje zu befestigen und im Meer zu versenken. "Michi, du hast drei Minuten Zeit, um die Tack-Line einzufädeln"!!! Michi steht während dieser Stresssituation innerhalb des Rennes vor einem unlösbaren Problem. Sie gibt alles!!! Und es funktioniert. Die Tack-Line lässt sich provisorischerweise wieder einfädeln. Voll Power sind wir wieder mittendrin in unserer letzten Regattadisziplin.

Plötzlich macht uns wieder die Tackline einen "Strick" durch die Rechnung:
Michi zieht an der Tack- Line, schließt mit Kraft die Klemme und plötzlich bricht diese. Michi ist fix und fertig. "Wie sag ich das jetzt Veronika????" Sie überlegt, ob sich dieses Problem vielleicht irgendwie bis zum Ende der Regatta vertuschen lassen würde. Aber Michi weiß: Veronika sieht alles! Michi fasst all ihren Mut zusammen, dreht  sich um und schreit Veronika zu: "Die Klemme der Tack ist gebrochen!"
Doch die Skipperin lässt sich von weiteren Zwischenfällen nicht mehr schockieren. Veronika reagiert schnell, gibt Anweisungen und schnell lässt sich die Line in eine andere (ebenfalls kaputten) Klemme einfädeln.
 Motiviert und zielsicher nähern wir uns der letzten Boje kurz vor dem Ziel.

Aber mal wieder werden uns an unserem heutigen Tag Steine in den Weg gelegt...






Wir waren so gut dabei, dass wir gleich 2 Gegner hinter uns ließen!
Ein wenig verunsichert bzgl. der vorangegangenen Komplikationen und rasanten Manöver ist für uns nicht mehr ersichtlicht, ob die letzte Boje kurz vor dem Ziel umrundet werden muss.
Leichtisnnigerweise brüllen wir über "meilenweite" Entfernung einem uns gut bekannten regattaerfahrenen Skipper des Gegner- Bootes zu, welches nur knapp vor uns liegt, um uns hinsichtlich unseres Problems bei ihm Rat einzuholen. Ein lautes "NEIN, die Boje müsst ihr nicht mehr umrunden!" bekommen wir von unseren Saboteuren zu hören und für uns ist klar, es geht direkt ab ins Ziel und wir folgen unserem Konkurrenten.
Jedoch erreichen uns laute Pfiffe anderer Crews, die schon im Ziel auf uns warten und uns darauf hinweisen, dass die Umrundung der Boje erfolgen muss!!!

Jetzt sind wir mit unserer Motivation ganz am Ende. Nochmals dieses Manöver wiederholen????

Aber wir geben nicht auf. Sollen alle diese Strapazen während dieses Rennes umsonst gewesen sein???
Wir halsen, bergen, wenden, halsen und zielen.... puh. Vollkommen erledigt kommen wir im Ziel an.

Allen Grund haben wir zu feiern! Nach solchen Manövern geht es direkt vom Boot ab ins Wasser und wir  genießen bei lauter Musik und schönem Wetter das kühle Naß. Unsere Irrfahrt ist Gesprächsthema des Abends...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.