Dienstag, 21. Mai 2013

Mein Erstes Mal... Segeln bei einer Regatta!


Soooooooooooooo, Teil 2 zur "Erstes Mal"- Reihe:
  • über eine Planke an Bord gehen (Hilfe! Warum muss das Ding auch so schmal sein und sich auch noch bewegen??!)

    Planken/ Steg- walk
  • Ebbe und Flut extrem mitbekommen (Planke mal hoch, mal runter!)
  • auf der Hohen Kante sitzen:
    Das bedeutet auf DER Seite des Bootes die Füße rausbaumeln zu lassen die gerade höher ist; um ein Gegengewicht zu sein. Ist wohl dafür da um ein Umkippen zu verhindern... daher stammt der wohl auch der Begriff "etwas auf die Hohe Kante legen" (wer hätte gedacht dass man beim Segeln was über Wirtschaft lernen würde?)

Wir vier auf "der hohen Kante"
  • Seekrank werden:
    jaja, am ersten Tag wurde mir übel. Zu meiner Verteidigung: der Wellengang war recht heftig und ein Gewitter war im Anmarsch! Und Birgit gings genauso *kindisch mit dem Mund schmoll*
Schwer zu erkennen, aber bei diesem Foto
war uns schon etwas schwindelig
  • rumstehen und nicht wissen was zu tun ist während alle anderen werkeln und von hinten Befehle der Skipperin in mein Ohr geschrieen werden (Sorry Veronika)
  • Angaben á la: "Boje auf 11 Uhr" und "Schiff auf 2 Uhr mit Segel Backbord".
    Peinlicher Vermerk: Meine Uhr tickt wohl etwas anders; habs beim Boje anpeilen mal vermasselt und wir waren zu früh dran/sind zu früh abgebogen.
Steffi macht ne Ansage :-)
"Boje auf 1 Uhr!"
  • Muskelkater haben; jeden Tag!
  • Blaue Flecken überall (und die Entdeckung: mein Hintern kann wie eine Landkarte aussehen!)
  • Blasen kriegen an Stellen die...das wollt ihr nicht wissen!
...und es kamen jeden Tag mehr Flecken dazu,
aber das erspar ich euch!
  • an Bord tanzen wie verrückt! Macht noch mehr Spaß als an Land :-))
  • die Spannseile hochklettern :) (siehe dazu den letzten Regattatag)
  • in einer Kajüte (an Bord) schlafen. Allein....
    Warum wollte keine der Mädels bei mir schlafen? *kopfkratz*
    War es meine Vorwarnung dass ich für alle Anwesenden vorsorglich Ohrstöpsel mitgebracht hatte?
  • beim Anlegen ein Tau aus dem Wasser ziehen zum Anbinden. "Tau aus dem Wasser" bedeutet dass es ständig im Wasser ist: Seetang, grüner Schleim und kleine Fischchen verewigen sich dort! *igitt* *Schleim*
Birgit befestigt tapfer das schleimige Tau
  • am Meer ne Allergie haben: Warum??! Hatte mich wochenlang auf ne Niesen- und juckfreie Zeit gefreut! Steffi übrigens auch. Aber im Hafen gabs wohl zuviel Bäumchen, Sträucher und Co...hatschi!
  • im 24 h Regattamodus sein; das bedeutet:
    Nachts im Bett sitzend aufwachen ohne Schlafsack. Wollte wohl den Gennacker wegschieben und nach der Schot (=Seil) suchen um das Vorsegel zu setzen. Und das fast jede Nacht.
  • Landkrank werden!
    Hört das denn nie auf?!? Erst kämpft frau sich durch die Seekrankheit und dann das! Ganze 5 Tage nach der letzten Fahrt auf hoher See wackelte mir immer noch der Boden unter den Füßen! Mir ging es nur gut wenn ich mich auf Spielplätzen auf der Schaukeln austoben durfte ;-)

Jetzt, wo alles vorbei ist blicke ich zurück auf dieses Abenteuer, glücklich es gemacht zu haben, dankbar für die besten Frauen an Bord und dass wir so viel Spaß miteinander hatten. Achja, etwas bayrisch hab i a no gelernt, danke Michi ;-)

Sorry, etwas Wehmut und Kitsch muss sein...auf ein baldiges Wiedersehen und vielleicht auf zu neuen Ufern/ Abenteuern!

Freitag, 17. Mai 2013

ORF berichtet über Girls-set-sail

Es war am Tag der Navigationswettfahrt, als uns das Kamerateam des ORF nach 7 stündiger Wettfahrt am Steg erwartete. Hier findet ihr den Onlinebericht als Vorgeschmack.

Mittwoch, 15. Mai 2013

Kurbel kurbel kurbel!!


Hier KLICKEN für das Video zur Kurbel die in der Winsch stecken blieb!

Im Anschluss daran wurde diese fachgerecht ;-) von Veronika mit Hilfe zweier Buttermesser entfernt. Leider musste auch etwas Haut am Zeigefinger daran glauben...

...die Verletzung wurde sofort von unserer Krankenschwester Michi verarztet!

Dienstag, 14. Mai 2013

6.000 Seitenaufrufe

whow!

...und was sonst noch alles geschah:

Impressionen aus dem Regatta-Alltag

Trockentraining am Samstag Nachmittag im Hafen.
Gratis Unterhaltungsprogramm für alle PassantInnen, Nachbarboote, Hunde, ...


Bugfrau arbeitslos


Tischkartl und Abendessen
Kleiner Wegbegleiter 

Abendprogramm - gemeinsames Bloggen, dann Zelt, dann kaputt



Fenderfight nach der Wettfahrt.
Michi stellt sich der Herausforderung souverän.
.





Wichtige Wettfahrtvorbereitungen zum Gegner erschrecken.
Herumtreiben vor Piran.
Um zwei Mal am Hotel hinten links verbeizukommen haben wir
gefühlte vier Stunden gebraucht.




Girls-set-sail Flagge im Hafen - selbstgemalt!
Nebenbei noch schnell segeln lernen:
Verklicker, Wind, Segel, Möwe, @@§?()##???



Freitag, 10. Mai 2013

Heute ist nicht aller Tage...


... wir kommen wieder keine Frage.

Die Erlebnisse der letzten Tage müssen auch in unseren Gemütern erst ein bisschen sacken. In den nächsten Tagen gibt's noch mehr Fotos, Videos und Geschichten.

Wir wünschen euch viel Spaß beim Weiterlesen!


Tack-tische Herausforderungen! (Donnerstag)


Wir haben neue Motivationsmethoden erfunden, um das Warten auf den Wind lustiger zu gestalten. Und ganz gegen die übliche seglerische Manier hat es nichts mit Biertrinken zu tun. Gute Musik, typische Bewegungungen, die an Bord ausgeführt werden (so wie Luftgitarre) im Takt zur Musik - also Leinenziehen, Kurbeln, übers Boot hechten - aber bitte immer im Takt bleiben.

 

Perspektivenwechsel: mal die Segel hochklettern!

Dann der erste Start - Dreieckskurs. Bis jetzt haben wir uns ja eher auf eine konservative Starttaktik verlassen. Heute machen wirs aber komplett anders: Unsere Badewanne früh genug in Schwung bringen - rein ins Getümmel und mit den ersten Booten über die Linie - juhuu es hat geklappt! Dass die Boote mit dem besseren Rating (schnellere Bauart), nach zwei Minuten auf und davon sind stört uns nicht - wir freuen uns über den gelungenen Start - auch Badewannen können rasen - mit Stil.

 
Erste Wende, alles super, dann ein Überläufer auf der Winsch (Leine verwuzelt sich mit viel Kraftumlenkung). Einzige schnelle Lösung: Das Messer wird gezückt und die Leine gekappt!!

Die Tagesopfer: Schot (=Leine) und Klappe

Dieses Manöver lässt uns trotz unseres fast profihaften Startes um Längen zurückfallen. Wir sind dennoch gut dabei und geben alles. Aber es geht weiter recht turbulent an Bord zu: Nach dem Erreichen der ersten Boje rauscht beim Gennaker setzen die Tackline aus. Für Laien kann dieses Manöver einfach und simpel mit einem Fallschirm verglichen werden, bei welchem ein paar Seile durchgeschnitten werden.

Ganz so dramatisch war unsere Situation nicht.
Auch unsere Gegner hatten mit Problemen zu kämpfen...


Die Situation an Bord ist kaum in Worte zu fassen. Veronika gibt Anweisungen an die jeweiligen Crewmitglieder. Alles muss sehr schnell erfolgen. Michi ist gedanklich schon so weit, sich an eine Boje zu befestigen und im Meer zu versenken. "Michi, du hast drei Minuten Zeit, um die Tack-Line einzufädeln"!!! Michi steht während dieser Stresssituation innerhalb des Rennes vor einem unlösbaren Problem. Sie gibt alles!!! Und es funktioniert. Die Tack-Line lässt sich provisorischerweise wieder einfädeln. Voll Power sind wir wieder mittendrin in unserer letzten Regattadisziplin.

Plötzlich macht uns wieder die Tackline einen "Strick" durch die Rechnung:
Michi zieht an der Tack- Line, schließt mit Kraft die Klemme und plötzlich bricht diese. Michi ist fix und fertig. "Wie sag ich das jetzt Veronika????" Sie überlegt, ob sich dieses Problem vielleicht irgendwie bis zum Ende der Regatta vertuschen lassen würde. Aber Michi weiß: Veronika sieht alles! Michi fasst all ihren Mut zusammen, dreht  sich um und schreit Veronika zu: "Die Klemme der Tack ist gebrochen!"
Doch die Skipperin lässt sich von weiteren Zwischenfällen nicht mehr schockieren. Veronika reagiert schnell, gibt Anweisungen und schnell lässt sich die Line in eine andere (ebenfalls kaputten) Klemme einfädeln.
 Motiviert und zielsicher nähern wir uns der letzten Boje kurz vor dem Ziel.

Aber mal wieder werden uns an unserem heutigen Tag Steine in den Weg gelegt...






Wir waren so gut dabei, dass wir gleich 2 Gegner hinter uns ließen!
Ein wenig verunsichert bzgl. der vorangegangenen Komplikationen und rasanten Manöver ist für uns nicht mehr ersichtlicht, ob die letzte Boje kurz vor dem Ziel umrundet werden muss.
Leichtisnnigerweise brüllen wir über "meilenweite" Entfernung einem uns gut bekannten regattaerfahrenen Skipper des Gegner- Bootes zu, welches nur knapp vor uns liegt, um uns hinsichtlich unseres Problems bei ihm Rat einzuholen. Ein lautes "NEIN, die Boje müsst ihr nicht mehr umrunden!" bekommen wir von unseren Saboteuren zu hören und für uns ist klar, es geht direkt ab ins Ziel und wir folgen unserem Konkurrenten.
Jedoch erreichen uns laute Pfiffe anderer Crews, die schon im Ziel auf uns warten und uns darauf hinweisen, dass die Umrundung der Boje erfolgen muss!!!

Jetzt sind wir mit unserer Motivation ganz am Ende. Nochmals dieses Manöver wiederholen????

Aber wir geben nicht auf. Sollen alle diese Strapazen während dieses Rennes umsonst gewesen sein???
Wir halsen, bergen, wenden, halsen und zielen.... puh. Vollkommen erledigt kommen wir im Ziel an.

Allen Grund haben wir zu feiern! Nach solchen Manövern geht es direkt vom Boot ab ins Wasser und wir  genießen bei lauter Musik und schönem Wetter das kühle Naß. Unsere Irrfahrt ist Gesprächsthema des Abends...

Alles Gute kommt von oben! (Mittwoch)


Endlich in der Früh kein neues Schiff übernehmen und regattatauglich machen. Gut so, denn die Augen werden jeden Tag noch kleiner.

Heute gabs nur eine Wettfahrt, vorher kein Wind, währenddessen Gewitter, dann Sonnenschein und Windstille.

Der Start ist für elf Uhr angesetzt - Up-and-Down Kurs(e). Doch recht wenig Wind draußen. Die Müdigkeit der letzten Tage sitzt uns ein bissl in den Knochen und die folgenden Startverschiebungen lassen uns auch nicht gerade wacher werden. Wir vertreiben uns die Zeit mit Wenden üben, Gennaker rauf/runter, es wird schon...
 
Wir mischen uns unseren Powerdrink GoMo!
Kriegsbemalung für das heutige Rennen!



Dann geht alles schnell. Endlich das Zeitkoordinierungssignal - in 10 min gehts los - Mittlerweile schaffen wirs sogar schon, die einzelnen Huptöne vom Startschiff halbwegs zu unterscheiden ;-)
Für alle, die noch nie einen Regattastart erlebt haben: Das Rennen beginnt eigentlich schon lange vor dem echten Startzeichen, denn es geht darum, das eigene Boot zum richtigen Zeitpunkt, in der Nähe der Linie zu positionieren. Einziges kleines Problem dabei: Segelboote (vor allem so eine schwimmende Badewanne, wie unsere Orca) können nicht einfach stehenbleiben und wieder losfahren. Sie muss also schon einige Minuten vor dem Start halbwegs in Fahrt gebracht werden, um irgendwie den Weg Richtung Boje antreten zu können. So weit, so gut; wären da nicht 20 andere Schiffe, die das selbe vorhaben.
Unsere Taktik also: Signale erkennen, früh genug losfahren, große Tumulte so gut wie möglich umschiffen. Sehr konservativ, aber für unser Vorhaben recht zweckdienlich. Und erstaunlicher Weise waren wir bis jetzt noch nie die letzten über der Startlinie ;-)

Während des Rennes läuft alles gekonnt ab. Mittlerweile sind wir ja ein gut eingespieltes Team und die Handgriffe der einzelnen Mitglieder an Bord sitzen schon recht gut.

Plötzlich schlägt das Wetter um. Dunkle Gewitterwolken ziehen auf und am Horizont sind Blitze zu sehen. Der Wind wird stärker und es fängt zu regnen an. Kurz darauf gießt es in Strömen. Schnell verschwindet immer eine Person der Besatzung unter Deck und kleidet sich mit Regenklamotten ein.




Auch trotz dieses Wetterumschwungs laufen wir souverän ins Ziel ein.

Vollkommen durchnässt laufen wir in den Hafen ein. Wenig später schwinden die dunkeln Wolken am Himmel und es hellt sich alles ein wenig auf. Der Gennaker wird im Hafen gehisst, um ihn zu trocknen.


Nass bis auf die Knochen!

Der Gennacker genießt die Sonne mit uns mit!

Das Deck wird zum Trockner umfunktioniert.

Am Abend nach dem heutigen Rennen erreicht uns noch eine schlechte Nachricht. Wir haben unser Ziel, Vorletzte zu werden für die heutige Wettfahrt verfehlt... wir sind Drittletzte geworden ;-) und haben uns natürlich riesig gefreut!

Donnerstag, 9. Mai 2013

Müde, glücklich und zufrieden

Am liebsten würden wir euch jetzt sofort alles erzählen, was wir die letzten beiden Tage erlebt haben. Aber wir schaffen es ganz ehrlich gesagt erst morgen. Da einfach zu fix und fertig.

Kurz und bündig. Wir hatten heute zwei tolle und sehr aufregende Wettfahren mit vielen Herausforderungen. Es sei nur so viel verraten: das kleine GoMo, Messer, Überläufer, Saboteure, Partystimmung, Irrgarten auf hoher See uvm.




Mittwoch, 8. Mai 2013

Der Wind, der Wind, das himmlische Kind! (Dienstag)

Ha ha! Am Morgen mussten erst mal die "boys" der Charterfirma herhalten das Spi-Fall bergen (auf unserem Leihschiff)

Einer kurbelt den anderen nach oben.
Anstrengend und nix für schwache Nerven!
Nach sechs Stunden und 50min sitzen wir fix und fertig nach der heutigen Wettfahrt am Boot. Beginn des heutigen Tages:

Morgenlauf unserer zwei Energiebündel. Erster Platz beim Frühstücksbuffet. Neues bzw. altes Schiff wieder seetauglich machen. Raus aufs Meer, wieder mal als erste. Schnelles Training, 10 Minuten vor dem Start sogar noch schnell und kurz den Gennaker ausgefahren (das erste Mal auf diesem Boot)!
Start nicht ganz nach Plan geglückt, trotzdem gute Fahrt erwischt und an der ersten Boje sehr gut im Rennen. Dann Flaute; ja sogar Windstille stundenlang!!

Bei Windstille ist Ausharren angesagt.
Allerdings ohne sich bewegen zu dürfen, denn jede Bewegung bremst das Boot!
Bei Regen, Hitze, grauem und blauen Himmel -aber leider kaum Wind- laaaaange Rückfahrt. Kurz vor dem Ziel die richtige Intuition gehabt und in Zeitlupe aber ganz klar die direkten Gegner abgeschüttelt. Juhuu!
Beim Segel setzten ist Teamwork gefragt

6,5 Knoten Geschwindigkeit bei knapp 10 Knoten Wind!


"Sigsch die Bojen?"

Einfahrt ins Ziel, ganze zwei Knoten Wind. Von hier bis ins Ziel hats nochmal
fünf Minuten gedauert.

Freude pur


Freude kurz vorm Ziel, weil wir die Gegner hinter uns lassen

Das Zielboot und rechts davon die letzten beiden Segelboote
Innenraum unserer ELAN nach der Regatta